CeBIT Blogparade “Arbeitsplatz der Zukunft” – Jeder braucht eine andere Arbeitsumgebung für seinen Workflow

Die Blogparade zum Thema „Arbeitsplatz der Zukunft“ der CeBIT 2014 ist eine gute Gelegenheit, einmal seine eigene Arbeitsweise zu reflektieren und auch Wünsche zu formulieren. Im Folgenden versuche ich die aufgeworfenen Fragen zur Arbeit aus dem Home Office, mobilen Lösungen und Enterprise 2.0-Anwendungen oder auch zu Problemen des entfernten Arbeitens aufzugreifen und aus meiner Sicht zu betrachten.

Seit über drei Jahren bin ich schon freiberuflich in Sachen Text, Konzept und – seit einiger Zeit auch – im Bereich Social Media und Community Management unterwegs. Während dieser Zeit habe ich schon so einige Arbeitsplatzlösungen ausprobiert: Home Office, Coworking-Bereich in einem Café, im Zug, in Cafés in verschiedenen Städten und Ländern sowie zuletzt in einer Bürogemeinschaft. Ich kann gar nicht genau sagen, was am besten funktioniert hat – alles hat seine Vor- und Nachteile. Zurzeit arbeite ich wieder von zuhause aus, was aber auf die Dauer keine Lösung für mich ist. Ich bin ein kommunikativer Mensch, der den direkten (fachlichen) Austausch mit anderen sucht. In diesem Zusammenhang ist die Verführung groß, sich zulange in Facebook & Co. aufzuhalten. Eine Aufschieberitis ist da leider manchmal vorprogrammiert (siehe Artikel zu Tipps gegen Schreibblockaden).

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Arbeitswerkzeug

 

Aus der letzten Bürogemeinschaft bin ich nach einem Jahr wieder ausgestiegen. Ich hatte mich bei einem Entwickler eingemietet und das Teilen des Büros klappte anfangs auch ganz gut. Doch bald stellte sich heraus, dass wir beide jeweils eine andere Arbeitsumgebung brauchten: elektronische Musik beim Coden versus konzentrierte Stille beim Schreiben. Klar, bei z.B. der Konzeption höre ich auch Musik, aber beim Schreiben muss ich mich konzentrieren, da stört manchmal schon eine kleine Baustelle vor dem Haus. Die ersehnte Stille habe ich nun und bin trotzdem nicht zufrieden. Eine On-Off-Möglichkeit zum Arbeiten muss bald her.

Leider gibt es in Erfurt keine Coworking-Gelegenheit, wie z.B. das Betahaus in Berlin. Genau so ein Modell fehlt in der thüringischen Hauptstadt gänzlich. Der Bedarf ist vorhanden, es gibt hier Jahr für Jahr immer mehr Selbständige auf dem Kreativ-, Kultur- und Technologie-Sektor. Soweit ich mich erinnern kann, wurde dieser Gedanke von der Thüringer Agentur für die Kreativwirtschaft (THAK) vor zwei, drei Jahren mal aufgegriffen, seitdem habe ich aber nichts weiter von Realisierungsplänen in Erfurt gehört.

Seit ca. einem Jahr betreue ich den Bereich PR und Web 2.0 des Projekts „Genius Loci Weimar Fassadenprojektionsfestival“. Die Teammitglieder wohnen alle in verschiedenen Städten, müssen aber fortwährend zusammenarbeiten, sei es beim Website-Relaunch oder bei Förderanträgen. Eine Web 2.0-Anwendung hat sich besonders bewährt: die Dropbox. Nie war es einfacher auf so schnelle Art und Weise Dateien abzulegen und anderen zur Verfügung zu stellen. Ähnlich verhält es sich mit Wetransfer, das wir für die Übertragung von großen Dateien, z.B. von Filmen, nutzen. Nur für den kurzen, spontanen Austausch haben wir noch nichts eingeführt. Wir regeln vieles noch über die Mailkorrespondenz, was sehr zeitraubend ist. In dieser Hinsicht wären Lösungen wie Yammer ganz interessant. Auch Agenturen, mit denen ich zusammenarbeite setzen solche Applikationen ein, was eine Zusammenarbeit über große Entfernung hinweg einfach und flexibel gestaltet. Bei kooperierenden mittelständischen Unternehmen sind solche Anwendungen oft noch nicht im Einsatz, sie sind aber auf einem guten Weg.
Um sich von anderen Arbeiten, Arbeitsplätzen und Arbeitsweisen inspirieren zu lassen, habe ich vor Kurzem die Plattform Somewhere für mich entdeckt. Wer sie noch nicht kennt, aber ausprobieren möchte, kann hier eine Einladung erfragen.

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Somewhere Profil

Der Arbeitsplatz der Zukunft geht aus meiner Sicht auf die Bedürfnisse und persönlichen Fähigkeiten eines Menschen ein: auf Frühambitionierte und Nachtproduktive, Menschen mit Handicaps, Alleinerziehende sowie kinderstarke Familien, Workaholics, Freelancer und Festangestellte usw. usf. Unternehmen müssen mehr zu Kompromissen bereit sein oder mehr Mut haben, um eine persönlich bessere Arbeitsgrundlage für Arbeitnehmer zu schaffen. Das hört sich vielleicht erst einmal abgedroschen an, hat aber einen wahren Kern. Uns geht es doch irgendwie allen so: Wir sind enthusiastisch und haben einen Arbeits-Flow, wenn die Bedingungen dafür stimmen. Manchmal merken wir es nicht, spüren es aber intuitiv. Ich denke, die Kombination aus „analoger“ Präsenz (von Arbeitnehmern in Unternehmen) und „virtueller“ Zusammenarbeit kann noch ausgebaut, verfeinert und optimiert werden. Die Entwicklung und das Erlernen des richtigen Einsatzes von Enterprise 2.0-Tools sind der zurzeit beste Weg dorthin.

Friederike Schmidt ist studierte Literatur- und Kommunikationswissenschaftlerin sowie zertifizierte Social Media und Agile Marketing Managerin. Nach verschiedenen Stationen in PR, Marketing und Werbung sowie als freiberufliche Digital Content Strategist und Creator, betritt sie 2018 ein neues spannendes Berufsfeld in der IT-Industrie.
  1. Pingback: Auswertung Blogparade „Arbeitsplatz der Zukunft“: Zuhause, im Büro, überall - Das CeBIT-Blog

  2. Holger Zimmermann Antworten
    Hallo Frau Schmidt, danke für den Tipp mit "Somewhere". Diese Plattform kannte ich noch nicht. Die Idee dahinter finde ich sehr spannend. Beste Grüße Holger Zimmermann
    • Friederike Schmidt Antworten
      Hallo Herr Zimmermann, gern geschehen! Die Idee ist wirklich sehr interessant und ich bin gespannt, wie sich die Plattform weiterentwickeln wird. Bisher funktioniert die Anmeldung nur über Anfrage - einfach mal ausprobieren. Viele Grüße Friederike Schmidt

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