Am 15. bis 16. September habe ich die “Zukunft Personal“ in Köln besucht, die fast parallel zur dmecxo stattfand. Ja, ich weiß, das ist schon eine ganze Weile her. Ich habe gleich im Anschluss Urlaub nachgeschoben, deshalb gibt’s erst jetzt einen kleinen Rückblick von mir auf Europas größte Fachmesse für Personalmanagement.
Die Wollmilchsau fällt auf im #zp15-Twitter Feed
Die Big Player in der Personalszene hatten pompöse, nicht aber unbedingt die innovativsten oder besser besuchten Messestände. Die Agentur Wollmilchsau (dank der ich auf der Messe war) präsentierte sich zwar auf keiner sehr großen Standfläche, hatte dafür aber mit Abstand den aufmerksamkeitstärksten und kreativsten Stand. Neben der Präsentation ihrer Mobile Recruiting Studie 2015 und ihrem Vortrag über Karrierewebsiten, sorgten sie mit einer Photobox für mächtig Buzz im Netz und damit auch an ihrem Messestand. Kurzum: Eine witzige und gelungene Aktion!
3 Learnings von der Zukunft Personal
Ich möchte hier auch gar keine langatmige Zusammenfassung geben, sondern einfach ein paar >tags< nennen, die ich aus einigen Vorträgen mitgenommen habe.
1. >scheitern<
Eigentlich hat Markus Jotzo hauptsächlich sein Buch “Der Chef, den keiner mochte” promotet. Doch eines aus seinem Vortrag ist besonders bei mir hängengeblieben: Den Mut zu haben, auch mal zu scheitern – und wieder Neues zu wagen. Das “trial and error”-Motto verstehe ich auch vor dem Personalmarketing-Hintergrund: Die Bedenken beiseite legen und sich trauen, sich als Arbeitgeber in Social Media bzw. im Web zu präsentieren, Formate und Inhalte zu testen und zu schauen, wie es von der Zielgruppe angenommen wird.
2. >zuhören<
Dass Recruiting von SchülerInnen für Ausbildungsstellen heutzutage schwieriger geworden ist, davon können Personaler wohl ein Lied singen. Auch bei EDEKA. Peer Eschenbach (meinestadt.de GmbH) berichtete, dass SchülerInnen einerseits eine recht konkrete Erwartung an ihren Karriereweg, jedoch andererseits oft ein falsches Bild von einem Ausbildungsberuf haben. Daher hat EDEKA zunächst einmal genauer hingehört, berichtete Jens Kettler (EDEKA Juniorengruppe e.V.) und daraus den Frischespezialisten (IHK) samt Ausbildungsinhalt kreiert bzw. neu strukturiert. Und das Ganze massiv auf meinestadt.de beworben. Aber nach einer Kampagne aufhören? Pustekuchen! Auch für die weitere Kommunikation mit der Zielgruppe, z.B im Social Web, gilt es laufend Monitoring zu betreiben, die Kritik und Wünsche zu registrieren und Handlungsempfehlungen daraus abzuleiten bzw. umzusetzen.
3. >reden<
Im HR Battle standen sich Thomas Eggert (BEGIS GmbH) und Stefan Nette (Cushman & Wakefield LLP) – Babyboomer und Generation Y – auf der Bühne gegenüber. Sie diskutierten über die GenY und ihre Ansprüche an einen Job, aber auch welche Erwartungshaltungen die ältere Generation an sie hat. Und ob man überhaupt Kategorien wie “Generation Y oder Z” brauche (Nette). Und wieso die Babyboomer den Umgang usw. mit den neuen Medien erst lernen müsse, schließlich hätten sie diese ja erfunden (Eggert). In der Diskussion war nichts falsch, sondern alles richtig. Beide kamen zu dem Schluss, dass die Generationen miteinander reden, im Gespräch bleiben müssen – um in der Arbeitswelt voneinander zu profitieren. Mit dem Battle ist sicherlich ein Anfang gemacht worden.
Suchen Sie noch oder finden Sie schon?!
Ich bin sehr gespannt, wie sich die Themen Social und Mobile Recruiting, Arbeit 4.0 sowie Generation Y/Z und Jobs zwischen Wunsch und Wirklichkeit usw. bis zur Zukunft Personal 2016 weiterentwickeln werden. Eines hat man jedoch – ob bei Jobbörse, Personaler oder Dienstleister – deutlich gemerkt: Es wird um die Talente von morgen stark gekämpft, Recruiter müssen beinharte Verkäufer sein/werden und wer noch nicht auf den digitalen Personalmarketingzug aufgesprungen ist – der sollte das schleunigst tun!
Fotos:
Friederike Schmidt
Fotobox der Wollmilchsau GmbH
Titelfoto: Vortrag Oracle